„Die Schule ist offensichtlich am wenigsten auf die Herausforderung Corona vorbereitet“, äußerte sich Salzburgs Freiheitlicher Landtagsabgeordneter und Bildungssprecher Alexander Rieder zur mangelhaften Qualität der neuen Möglichkeit zur Vermittlung von Unterrichtsinhalten: „Lehrer, Schüler und Eltern sind im Bereich Distance Learning nämlich völlig überrumpelt worden und nun auf sich allein gestellt“, führt der Freiheitliche aus. Der Pädagoge räumt ein, dass er die Haltung des parteilosen Bildungsministers vollkommen unterstütze, die Schulen offen halten zu wollen: „Faßmann weiß, dass unser Bildungssystem nicht auf die aktuellen Umstände vorbereitet ist“, bemängelt Rieder die horrenden Verfehlungen des Bildungssystems in den letzten Jahrzehnten: „Kindern und Jugendlichen wurde zu wenig die Kompetenz der Selbstständigkeit im Bereich des Lernens vermittelt. Man hat sie zu Bittstellern am schulischen Informationstropf erzogen“, fällt Alexander Rieder ein hartes Urteil. So seien notwendige, soziale und pädagogische Kompetenzen hintangestellt worden, um reines „Maturawissen“ zu vermitteln.
Konkret bezieht sich der Freiheitliche auf die Kompetenz, wie man mit Wissen in der Alltagspraxis umgeht, um nachhaltig eine kritische Reflexion über Lerninhalte zu erzielen: „Wenn in unzureichendem Ausmaß Inhalte präsentiert werden, ist das eine Sache“, bemängelt Rieder die knappen Distance Learning - Unterrichtszeiten. „Wenn für die Verarbeitung der Inhalte aber kein Konzept steht und die jungen Menschen nicht befähigt wurden, Wissen anzuwenden, wird das schwerwiegende Folgen haben“, erklärt Rieder. „Der Präsenzunterricht hat zumindest dafür gesorgt, dass lernschwache Schüler in ihrer Anwesenheit besondere Betreuung erfahren. Was wir aber jetzt schaffen, ist eine Generation an Bildungsverwahrlosten!“, warnt der Freiheitliche vor den Folgen eines zweiten harten Lockdowns.