„Strenge Weidepflichtkriterien könnten das Ende hunderter Biobauern bedeuten“, erklärte heute Salzburgs FPÖ-Abgeordneter Hermann Stöllner die Konsequenzen der mit 1.Januar 2021 in Kraft treten werdende neue Bioverordnung der Europäischen Union. Die bisherigen Auflagen und Ausnahmeregelungen haben Österreich zu einem erstklassigen Bioanbieter etabliert: „Viele Bio-Landwirte haben in den letzten Jahren enorme Investitionen getätigt aber stehen aufgrund der neuen Regelung der EU vor dem Aus“, so Stöllner.
Denn für zahlreiche Betriebe ist es schlichtweg unmöglich, eine Weidehaltung von 120 Tagen pro Jahr zu gewähren. Die Ausnahmeregelungen haben die Existenz regionaler Biobauern bisher gewährleistet. Fallen diese weg, könnte es für die Salzburger Bauern durchaus düster werden: „Damit entfallen nicht nur Förderungen oder Kooperationsverträge mit Supermarktketten. Aufgrund des Bedarfs werden wohl künftig die großen Betriebe aus dem Osten in den heimischen Märkten den Biotakt vorgeben“, befürchtet Stöllner. Und damit wäre auch die Regionalität in Gefahr.
Zu spät, so Stöllner, wurden die heimischen Bauern auf die neue Verordnung hingewiesen: „Erst mit Ende des Jahres ist die Information über Beschränkungen des heimischen Biomarktes an die österreichische Agrarwirtschaft vorgedrungen. Dabei wusste die ehemalige und nun wieder Landwirtschaftsministerin längst von den Vorhaben“, so der Freiheitliche, der für Mittwoch den Antrag im Salzburger Landtag auf Sicherstellung der heimischen Bio-Landwirtschaft, zum Wohle der Regionalität ankündigt.